Weitere Erinnerungsorte

Ehemaliges Kapuzinerkloster
Bereits der ursprüngliche Name der Klosterkirche verweist auf das Kaisertum. Es war Kaiser Matthias, der im Rahmen des Reichstages von 1613 gemeinsam mit seiner Frau Anna von Österreich-Tirol den Grundstein zum Kapuzinerkloster legen und die Kirche seinem Namenspatron weihen ließ. Die Ansiedlung des für Predigt und Seelsorge berühmten Ordens sollte den Katholizismus in der protestantischen Reichsstadt stärken.

Reichssaal im Alten Rathaus
Als Sitzungsort des Reichstags nimmt der Reichssaal im Alten Rathaus nicht nur für die Stadt eine zentrale Stellung ein, sondern auch für das Heilige Römische Reich. Dieser fand ab 1594 nur noch in Regensburg und von 1663 bis 1803 ständig an diesem Ort statt. Auf dem Reichstag entscheiden Reichsstände und Kaiser über Anliegen, die das gesamte Reich betrafen. Die Mitbestimmung der Reichsstände im Reich stellt eine der Wurzeln des heute noch in Deutschland praktizierten Verfassungsprinzip des Föderalismus dar.

Niedermünster
Unweit des Regensburger Doms liegt der Gebäudekomplex des ehemaligen Damenstifts Niedermünster. Wahrscheinlich im 8. Jahrhundert gegründet, wurde das Frauenkloster Niedermünster 1002 zum Reichsstift erhoben und stand somit unter dem Schutz des Kaisers. Es gehörte zu den geistlichen Territorien im Reich; seine Äbtissin nahm den Rang einer Reichsfürstin ein. Infolge der Säkularisation 1803 und der Übernahme des Komplexes durch das Königreich Bayern dienen die Stiftsgebäude heute dem Bischof von Regensburg als Wohnung und als Sitz des Ordinariats, während die Stiftskirche als Dompfarrkirche genutzt wird.