Weitere Erinnerungsorte

Stiftskirche zur Alten Kapelle
Schlichter mittelalterlicher Außenbau und opulente Rokoko-Ausstattung – beide charakteristischen Merkmale der Alten Kapelle lassen sich auf das Reichsoberhaupt zurückführen. Die im Kern frühmittelalterliche Architektur beherbergt ein Kollegiatstift, gegründet von dem karolingischen König Ludwig dem Deutschen. An dessen Wiederherstellung durch Kaiser Heinrich II. 1002 erinnert das reiche Bildprogramm aus den Jahren 1747-1765.

Reichssaal im Alten Rathaus
Als Sitzungsort des Reichstags nimmt der Reichssaal im Alten Rathaus nicht nur für die Stadt eine zentrale Stellung ein, sondern auch für das Heilige Römische Reich. Dieser fand ab 1594 nur noch in Regensburg und von 1663 bis 1803 ständig an diesem Ort statt. Auf dem Reichstag entscheiden Reichsstände und Kaiser über Anliegen, die das gesamte Reich betrafen. Die Mitbestimmung der Reichsstände im Reich stellt eine der Wurzeln des heute noch in Deutschland praktizierten Verfassungsprinzip des Föderalismus dar.

Denkmal des Grafen von Görtz
Im Leben des Grafen von Görtz (1737-1821) verbinden sich Reichs- und Stadtgeschichte in einzigartiger Weise. Görtz war ab 1788 kurbrandenburgischer Gesandter beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg. Das Ende des Reiches 1806 bedeutete einen tiefen und von Görtz beklagten Einschnitt. Er verließ Regensburg bis zum Lebensende nicht mehr. Wegen seines Einsatzes für den Abzug französischer Truppen aus der Stadt 1801 wurde er zum ersten Ehrenbürger Regensburgs ernannt. Drei Jahre nach seinem Tod errichtete man ihm ein Denkmal.