Schutz und Schirm

Rechtsformel, welcher die Verpflichtung des Kaisers gegenüber den Reichsständen beschreibt, die wiederum zur Heerfolge und zur Unterstützung des Kaiser verpflichtet waren. Sie wurde zum Beispiel bei Kaiserempfängen und Huldigungsakten in Reichsstädten verwendet.

Willkomm

Bezeichnung für die Gastgeschenke, die Kaisern und anderen hochrangigen Würdenträgern bei Besuchen von Reichsstädten durch den Rat der Stadt überreicht wurden. Traditionell gehörte dazu Hafer, Wein, Fische und ausgewähltes Kunsthandwerk.

Reichsinsignien

waren die Herrschaftsinsignien der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Dazu gehören zum Beispiel die Reichskrone, der Reichsapfel, das Reichsschwert und die Krönungsgewänder. Gemeinsam mit den Reichsreliquien wie etwa der Hl. Lanze gehören die Reichsinsignien zu den Reichskleinodien, die im Rahmen von Krönungsakten Verwendung fanden und seit 1424 in Nürnberg aufbewahrt wurden.

Reichsschluss

Reichsschlüsse werden alle durch die Reichsstände verabschiedeten und den Kaiser ratifizierten Einigungen auf dem Immerwährenden Reichstag zu Regensburg genannt, im Unterschied zu den Reichsabschieden der periodischen Reichstage vor 1663.

Reichsabschied

alle Beschlüsse der Reichsstände auf einem periodisch stattfindenden Reichstag (vor 1663), die vom Kaiser ratifiziert und anschließend durch die Reichserzkanzlei publiziert wurden.

Hoftag

formlose und unregelmäßig stattfindende Reichsversammlungen im Mittelalter, die vom König oder Kaiser des Heiligen Römischen Reiches einberufen wurden. An diesen nahmen vom ihm ausgewählte wichtige Persönlichkeiten des Reiches teil, um aktuelle Belange und Probleme von Kaisertum und Reich zu behandeln.

Krönungsbankett

ein durch die Goldene Bulle rechtlich vorgegebener Bestandteil der Herrschererhebung im Reich, der im Anschluss an die Kaiserkrönung stattfand und ein komplexes Tafelzeremoniell umfasste, das das Reichsoberhaupt in seiner Funktion inszenierte und Reichsstände wie auch Reichsuntertanen einband, um dem neuen Herrscher Legitimation und Prestige zu verleihen. Nur der Kaiser und die Kurfürsten persönlich hatten das […]

Reichserbmarschall

der Vertreter des Reichserzmarschalls (Kurfürst von Sachsen), der zeremonielle und organisatorische Aufgaben im Zusammenhang mit Kaisereinzügen und Reichsversammlungen übernahm. Dieses Amt wurde vom ältesten männlichen Mitglied der Herren bzw. Grafen von Pappenheim ausgeübt.

Reichstag

Versammlung der Reichsstände des Heiligen Römischen Reiches, die vom König in eine Reichsstadt ausgeschrieben wurde, bevor aus dem Reichstag ein dauerhaft in Regensburg tagendes Gremium wurde. Im Unterschied zu den mittelalterlichen Hoftagen etablierte sich ein festes Verfahren der Diskussion und Entscheidungsfindung. Sitz und Stimme im Reichstag entwickelten sich zu einem Recht der betreffenden Reichsstände, über […]

Kaiseradventus

umfasst ein feierliches, durch die Tradition vorgeschriebenes Zeremoniell des Herrscherempfanges, mit welchem der Kaiser beim Königsumritt oder bei anderen Reisen durch das Reich vor allem beim ersten Besuch in Reichs- und Territorialstädten empfangen wurde. In der Frühen Neuzeit steigerte sich der von Gast und Gastgebern betriebene Pomp, gleichzeitig entfielen zuvor übliche Bestandteile, wie in evangelischen […]