Krönungsbankett

ein durch die Goldene Bulle rechtlich vorgegebener Bestandteil der Herrschererhebung im Reich, der im Anschluss an die Kaiserkrönung stattfand und ein komplexes Tafelzeremoniell umfasste, das das Reichsoberhaupt in seiner Funktion inszenierte und Reichsstände wie auch Reichsuntertanen einband, um dem neuen Herrscher Legitimation und Prestige zu verleihen. Nur der Kaiser und die Kurfürsten persönlich hatten das […]

Föderalismus

eine politische Ordnung, bei der die staatlichen Aufgaben zwischen einem Gesamtstaat und Einzelstaaten so aufgeteilt werden, dass beide politische Ebenen für bestimmte Aufgaben zuständig sind. Aufgrund der zahlreichen Privilegien der Reichsstände im Heiligen Römischen Reich spricht man von einer föderativen Ordnung des Reiches, dem der Kaiser mit wenigen nur ihm vorbehaltenen Rechten vorstand.

Reichserbmarschall

der Vertreter des Reichserzmarschalls (Kurfürst von Sachsen), der zeremonielle und organisatorische Aufgaben im Zusammenhang mit Kaisereinzügen und Reichsversammlungen übernahm. Dieses Amt wurde vom ältesten männlichen Mitglied der Herren bzw. Grafen von Pappenheim ausgeübt.

Reichsdeputationshauptschluss

ein 1803 von Kaiser und Reichstag gebilligtes Gesetz, welches scheinbar die Entschädigungen nach den Gebietsverlusten deutscher Staaten an Frankreich regeln sollte, durch die Abschaffung von geistlichen Staaten (Säkularisation) und fast allen Reichsstädten jedoch zu einer grundlegenden Umstrukturierung des Heiligen Römischen Reiches führte.

Türkenkriege

waren militärische Auseinandersetzungen verschiedener europäischer Herrschaftsträger mit den Sultanen des Osmanischen Reiches, die ab dem 14. Jahrhundert auf Kosten verschiedener Reiche nach Europa expandierten. Obwohl in diesem Kontext auch eine religiöse Differenz eine Rolle spielte, werden diese Kriege nicht als Religionskriege bezeichnet, sondern im Wesentlichen als Machtkämpfe begriffen.

Reichstag

Versammlung der Reichsstände des Heiligen Römischen Reiches, die vom König in eine Reichsstadt ausgeschrieben wurde, bevor aus dem Reichstag ein dauerhaft in Regensburg tagendes Gremium wurde. Im Unterschied zu den mittelalterlichen Hoftagen etablierte sich ein festes Verfahren der Diskussion und Entscheidungsfindung. Sitz und Stimme im Reichstag entwickelten sich zu einem Recht der betreffenden Reichsstände, über […]

Kaiseradventus

umfasst ein feierliches, durch die Tradition vorgeschriebenes Zeremoniell des Herrscherempfanges, mit welchem der Kaiser beim Königsumritt oder bei anderen Reisen durch das Reich vor allem beim ersten Besuch in Reichs- und Territorialstädten empfangen wurde. In der Frühen Neuzeit steigerte sich der von Gast und Gastgebern betriebene Pomp, gleichzeitig entfielen zuvor übliche Bestandteile, wie in evangelischen […]

Hausmacht

Gesamtheit der Ressourcen von Macht, über die ein Herrschaftsträger zur Durchsetzung seiner politischen Ziele verfügen kann. Dazu zählen finanzielle, militärische und standesbezogene Ressourcen der Herrschaft, aber auch traditionell gepflegte Bündnisse oder Gefolgsleute, auf die bei Konflikten gebaut werden kann.

Donau

Entscheidender Faktor der bis in die Antike zurückreichenden Siedlungskontinuität Regensburgs war die exponierte geographische Lage an der Donau. Über ihre schiffbaren Nebenflüsse war Regensburg gut an das Wasserstraßennetz im Süden des Reiches eingebunden, was die Entwicklung der Stadt zur Handelsmetropole förderte. Es waren die Kaufleute, welche die Anbindung der Stadt an das Reich suchten und im Kaiser ihren Schirmherren sahen. Von ihm erhielten sie wichtige Privilegien und die Stadt zunächst den Status einer Freien und später Reichsstadt.

Präsidialpalais am Bismarckplatz

Das große, repräsentative Gebäude im Süden des heutigen Bismarckplatzes beherbergt aktuell das Haus der Musik. Bei seiner Fertigstellung im Jahre 1805 als Gesandtschaftspalais der französischen Delegation am Immerwährenden Reichstag diente es neben der Repräsentation einer neuen Ära der Stadtgestaltung durch Fürstbischof Carl Theodor von Dalberg auch als Monument der Verehrung der Franzosen.